mehr als 80 Jahre ist es her, dass zwei Pioniere das vormals unbezwingbare Hochgebirge befahrbar gemacht haben. Bis heute hat diese Errungenschaft des ambitionierten Salzburger Landeshauptmanns Franz Rehrl und des begnadeten Straßenbauingenieurs Franz Wallack nichts an Faszination verloren. Die beiden Visionäre von unbändigem Willen, Ehrgeiz und leidenschaftlicher Sturheit erfüllen sich 1935 ihren gemeinsamen Traum – sie eröffnen die Großglockner Hochalpenstraße.
Die Hochalpenstraße führt durch den größten Nationalpark Mitteleuropas und gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen des Landes.
70 Millionen Menschen sind inzwischen über den historischen Asphalt der 48 Kilometer langen Verbindungsstraße zwischen Salzburg und Kärnten gerollt, die von 3.000 Arbeitern mit einfachsten Mitteln und unter schwersten Bedingungen errichtet wurde: in Handarbeit auf bis zu 2.500 Metern Seehöhe. Auch deshalb spannt sich die Baugeschichte einer der schönsten und spektakulärsten Panoramastraßen Europas über mehr als eine Dekade.
Leidenschaft und Rivalität
Luftaufnahmen zeigen die Vision des Erbauers in voller Pracht. Die Linienführung der Straße fügt sich harmonisch in die Landschaft ein, immer ausgerichtet auf den schönsten Blick in die majestätische Natur des Hochgebirges. Ein einmaliges Fahr- und Schauerlebnis, für das Salzburger Landeshauptmann Franz Rehrl und Straßenbauingenieur Franz Wallack gemeinsam große politische, technische und finanzielle Hürden gemeistert haben. Eine Zusammenarbeit, die aber auch von leidenschaftlich ausgetragener Rivalität geprägt war. Der Streit zwischen den beiden Sturköpfen um den Verlauf der Straße am Scheitelpunkt, der sogenannte „Variantenstreit“, dauerte Jahre und brachte das Projekt fast zum Scheitern.
Der Gastwirt mit den Murmeltieren
Diese Dokumentation erzählt nicht nur die Geschichte der beiden Visionäre und leitenden Erbauern Franz Wallack und Franz Rehrl, auch der ehemalige Betriebsleiter Peter Embacher, der über 40 Jahre seines Lebens auf und mit der Glocknerstraße verbracht hat, kommt zu Wort.
Außerdem erläutert der Vorstand und Generaldirektor der Großglockner Hochalpenstraßen AG, Dr. Johannes Hörl, im Gespräch historische und wirtschaftliche Zusammenhänge.
Ein weiterer Höhepunkt: das Treffen mit einem legendären Zeitzeugen. Der Gastwirt mit den Murmeltieren, „Mankeiwirt“ Herbert Haslinger befährt erstmals seit seiner Pensionierung wieder die Straße, die sein Leben mehr als 30 Jahre lang geprägt hat.
Auch heute noch ist die Großglockner Hochalpenstraße ein aufwendiges Projekt, um das sich über 100 Mitarbeiter mit viel Hingabe kümmern. Wartung und Absicherung erfolgen mit modernsten Mitteln. Mehr als 120 Schutzbauten und Stützmauern müssen permanent überprüft und ausgebessert werden.
„Von Sturschädeln und Visionären“ ist eine dreiteilige Reihe, die österreichische Pioniere würdigt, deren Schöpfungen von herausragender Bedeutung sind und die Österreich geprägt haben. In jeder Folge erhalten die Zuseher durch Archivaufnahmen und aufwendigen Reenactments Einblicke in die Entstehungsgeschichte der Pionierleistung. Zudem kommen Experten zu Wort sowie Menschen von vor Ort, die eng mit diesen Großtaten von Erfindergeist und Einfallsreichtum verbunden sind. Eine filmische Verbeugung vor Visionären, Machern und Sturschädeln.
Sendetermine – Von Sturschädeln und Visionären:
13.01.: Das Gold der Tauern
20.01.: Die Großglockner Hochalpenstraße
27.01.: Der Raxkönig