Ein zu hoher Energieverbrauch, zubetonierte Städte und Baumaterial, das beim Abriss auf der Mülldeponie landet. Bauen wir noch zeitgemäß? Ist die Rückbesinnung auf ökologisches Bauen aus Holz, Lehm oder Stroh die Lösung? In dieser Reportage berichtet Erwin Thoma aus Salzburg über seine ökologisch nachhaltige Bauweise und die Initiative „Baukarussell“ zeigt, wie Baustoffe wieder recycelt werden können.
Alternativen zum angeblich smarten Wohnen sind Baustoffe, die schon von Natur aus intelligent sind. Forschungen zeigen, dass Naturmaterialien wie Holz, Stroh, Lehm, ein natürliches Raumklima erzeugen und das Haus ohne Klimaanlage auch bei Hitze kühl halten. Forst- und Betriebswirt Erwin Thoma aus dem Pongau feilt seit Jahren an einer ökologisch nachhaltigen Bauweise. Aus historischen Überlieferungen und der Analyse über 600 Jahre alter Bauernhäuser, hat er den traditionellen Holzbau wiederbelebt und in seinem Forschungslabor weiterentwickelt. Für seine modernen Holzhäuser sind keine Klebstoffe und Holzschutzmittel nötig, auch verzichtet er auf Metallverbindungen. Denn seine Holzhäuser werden nur mit Holzdübeln zusammengehalten, die mit einem Gleitmittel aus Wasser, Topfen und Kalk in die Balken getrieben werden. Das macht die Häuser für Jahrhunderte stabil. Im Innenausbau verwendet Thoma nicht mehr als 15 unterschiedliche Rohstoffe, damit das Haus auch leicht recyclebar ist. Denn weltweit werden beim Bauen rund 50% aller Rohstoffe verbraucht. Die Recyclingquote liegt bei wenigen Prozent. Die Initiative „Baukarussell“ in Wien versucht das zu ändern. Aktuell demontieren Mitarbeiter die alte „Ferry-Dusika-Halle“. Das Ziel: Möglichst viele Baustoffe sollen mit wenig Aufbereitung wieder in neue Bauprojekte fließen und so die Umwelt und die Ressourcen schonen. Und eine mögliche Alternative zur aktuellen Materialkrise und den steigenden Rohstoffpreisen bieten.