„Heimatleuchten: Salzburgs Wilder Westen“, Fr., 13.05., ab 20:15 Uhr.
Der Sommer im Pinzgau hat alle Zutaten für einen perfekten Western: Dampflokomotiven, die sieben Stunden vor der Ausfahrt eingeheizt werden, unglaubliche Wasserfälle und Almwirtschaften, die fest in Frauenhand sind. „Heimatleuchten“ nimmt die Zuseher mit auf eine Reise in eine längst vergangene Zeit – die aber näher ist, als man vielleicht glauben mag.
Allein mit 40 Kühen
Wenn es ein Problem gibt, ist sie ganz auf sich allein gestellt. Das weiß die junge Südtirolerin Judith Weger, die heuer bereits ihren dritten Sommer auf der Innerkeesalm im Salzburger Pinzgau verbringt. Fast vierzig Kühe, kein Smartphone und nur das Krimmler Achental, das sie ihr zuhause nennt. Vielleicht ist aber auch genau diese Verantwortung und die Freiheit, all das tun zu können, was sie für richtig hält, der Nervenkitzel, der Judith immer wieder zurückbringt. „Almgefühl, das ist, wenn du jeden Arsch beim Namen kennst“, meint sie und deutet auf ihre Kühe. So ein Bergsommer bringt Mensch und Tier sehr nah zusammen.
Ein wehmütiger Abschied
Diese Verbindung schätzt auch Rudi Steger. Wenn der Bauer seine Noriker auf die Hochalm bringt, schwingt immer ein wenig Wehmut mit. Immerhin sieht er seine Tiere nun fast ein halbes Jahr nicht mehr. Für die Kaltblüter ist es der Weg in die sommerliche Freiheit, ohne Weidezäune und Stallwände. Zugleich müssen sich aber den Herausforderungen auf eigenen Hufen stellen.
Gottvertrauen
Während Rudi die Tiere auf die Hochalm bringt, macht seine Mutter Marianne Steger in der Jaidbachalm Käse. Noch vor wenigen Jahren hat sie die Alm allein bewirtschaftet, ohne Handy oder Telefon. Furcht kennt die rüstige Dame keine, denn sie hat ein gutes Gottvertrauen.
Heimatleuchten zeigt den Sommer im Salzburger Pinzgau: Einer Welt mit allen Zutaten für einen perfekten Western. Eine Welt, die nur der entdeckt, der sich dahin auf den Weg macht, wo man mit dem Auto ganz sicher nicht einfach so vorfahren kann.