K-Pop, die südkoreanische Popmusik, ist mittlerweile ein globaler kultureller Export, der von Millionen von Fans weltweit geliebt wird. Mit seinem einzigartigen Sound, farbenfrohen Musikvideos und ausgefeilten Choreografien hat K-Pop in den letzten Jahren enorm an Popularität gewonnen. Doch hinter den auf Hochglanz polierten Musikvideos und den strahlenden Lächeln der Idole verbirgt sich eine weniger glamouröse Realität.
Unsere WELTjournal-Reporterin Isabella Purkart ist nach Südkorea gereist, um tiefer in die K-Pop-Industrie einzutauchen und den Scheinwerfer auf die weniger sichtbaren Aspekte des Business zu richten. Ihre Erkenntnisse werfen ein beunruhigendes Licht auf die Branche.
Purkart interviewte die ehemalige Trainee An Soyeon, die vier Jahre lang in einer Entertainment-Firma ausgebildet wurde. Ihre Aussagen enthüllen einen harten, fast unbarmherzigen Hintergrund. An Soyeon berichtet, dass sie während ihrer Trainee-Zeit ständig überwacht wurde. Ihr Training war so intensiv, dass sie trotz harter Arbeit und einem strikten Diätplan – oft nicht mehr als eine halbe Schale Reis pro Tag – kaum Zeit zum Ausruhen hatte.
Dies wirft Fragen nach der Ethik und der psychischen Gesundheit in der K-Pop-Industrie auf. Der Druck, der auf den jungen Talenten lastet, ist enorm und es hat bereits mehrere Fälle von Selbstmorden gegeben. An Soyeon’s Erfahrung macht deutlich, dass es eine Notwendigkeit gibt, das Wohlergehen der K-Pop-Trainees zu priorisieren und sicherzustellen, dass sie in einer gesunden, sicheren Umgebung trainieren können.
Die Fans, die oft viel Geld ausgeben, um ihren Idolen nahe zu sein, sind sich der dunklen Seite dieser Branche oft nicht bewusst. „Ich treffe sie öfter als meine echten Freunde“, sagt ein Fan am Rande eines Treffens mit seiner Lieblingsgruppe tripleS. Dies zeigt den hohen Stellenwert, den K-Pop-Stars in den Herzen ihrer Fans einnehmen.
Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft die notwendigen Schritte unternehmen, um sicherzustellen, dass die junge Generation von Künstlern, die uns mit ihrer Musik erfreuen, nicht unter ungesunden Bedingungen leiden muss. Die Unterhaltungsbranche sollte einen Weg finden, den Erfolg zu fördern, ohne die Gesundheit und das Wohlergehen ihrer Talente zu gefährden.
Das ist die wahre Herausforderung, die wir als Gesellschaft und die K-Pop-Industrie insgesamt bewältigen müssen. Denn Musik sollte immer ein Ausdruck von Freude und Kreativität sein, nicht von Leid und Zwang.
Das vollständige WELTjournal-Interview mit An Soyeon wird am 2. August 2023 um 22:30 Uhr ausgestrahlt. Bleiben Sie dran, um mehr über die verborgene Welt hinter der glitzernden Fassade des K-Pop zu erfahren.
