Als frisch vermählter WM-Leader kehrt Francesco Bagnaia aus der Sommerpause zurück. Am Sachsenring erbte der Titelverteidiger den Sieg, nachdem der 2025 zu Aprilia wechselnde Jorge Martín seine Pramac-Desmo kurz vor der Zielflagge weggeschmissen hatte. ServusTV-Experte Stefan Bradl: „Der Fehler zeigt, wie sehr das Thema noch an Jorge arbeitet. Er will es Ducati jetzt beweisen.“Saison noch sehr lang
Überbewerten solle man den Abflug jedoch nicht. „Wie in der Vergangenheit gesehen, kann so etwas auch Pecco passieren. Dass er das Ding jetzt durchzieht, glaube ich ohnehin nicht. Dafür ist die Saison noch zu lang. Am Ende kann es dann aber sehr wohl auf diese Sachen ankommen.“ Insofern müsse Fehlerminimierung oberste Priorität haben. „Für beide gilt, keine Nuller zu schreiben und auch an schlechten Tagen mit einem fünften oder sechsten Platz zu punkten. Vom Speed her sind sie gleichauf.“
Ducati setzt voll auf Titelverteidigung
In der Regel ziehen die stetig weiterentwickelten Werksbikes den Kundenmotorrädern in der zweiten Saisonhälfte davon, auch wenn sich die Privatiers in den letzten Jahren kaum abschütteln ließen. „Ducati wird diesmal aber alles daran setzen, den Titel mit Rot zu verteidigen“, ist der ServusTV-Experte überzeugt.
Márquez neue Nummer zwei
Dennoch geht Bradl davon aus, dass Martín vertragskonform versorgt wird. „Jedoch nicht mit letzter Konsequenz. Wir müssen uns nichts vormachen. Die Italiener wissen genau, wie man diese Spielchen spielt.“ Das Team aus Borgo Panigale dürfte sogar eher den zukünftigen zweiten Werkspiloten pushen. „Sie können aus dem Gresini-Bike natürlich keine GP24 machen. Da die Fronten aber geklärt sind, ist Marc Márquez jetzt definitiv die Nummer zwei.“
Talent allein reicht nicht
Dass der achtfache Champion noch auf seinen ersten Sieg für Ducati wartet, sei vor allem seiner schlechten Startpositionen geschuldet. „Marc braucht im Gegensatz zur Konkurrenz eine Anlaufzeit. Er muss sich zügeln, was die Performance am Freitag betrifft und darf nicht Hektik hineinbringen, um dann wieder zu stürzen. Aber der Typ ist halt unberechenbar.“ Fahrerisch sei der Katalane jedenfalls nach wie vor top-top. „Damit allein kannst du heute aber nicht mehr ganz den Unterschied machen. Das Paket muss passen.“
Neun Rennen, neun Sieger
Wie in den vergangenen zwei Jahren wird die WM nach dem Break im Home of British Motor Racing fortgesetzt. „In Silverstone passiert meistens etwas Unerwartetes“, weiß Bradl und bezieht sich dabei nicht nur auf das oft nassfeuchte Inselwetter: In den letzten neun Rennen auf dem ehemaligen Flugfeld der Royal Air Force gab es neun verschiedene Sieger, verteilt auf fünf Marken.
KTM nur noch dritte Kraft
Nicht darunter war KTM. „Sie haben in diesem Jahr den erhofften Durchbruch nicht geschafft und dümpeln mittlerweile hinter Aprilia auf Platz drei herum. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie über den Sommer etwas gefunden haben, das sie gleich nach vorne spult. So schnell geht es nicht. Dafür war auch der Rückstand zu groß.“
Silverstone garantiert Spannung
Hochspannung scheint am abwechslungsreichen Silverstone Circuit dennoch garantiert. Nach einem dramatischen Finish waren 2023 die Top 4 nur durch eine Dreiviertelsekunde getrennt, Aprilia glänzte mit den Rängen eins, vier, fünf und zehn. Diesmal hält der ServusTV-Experte viel Rot auf dem Podium für wahrscheinlicher. „Trotz der Concessions ist der Abstand von Ducati – speziell der GP24 – zum Rest der Welt noch größer geworden.“
Monster Energy British Grand Prix LIVE bei ServusTV:
Samstag (3. August):
11:40 Uhr: Qualifying MotoGP LIVE
12:35 Uhr: Analyse Qualifying
13:50 Uhr: Qualifying Moto3 LIVE
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16:25 Uhr: Analyse Sprint
Sonntag (4. August):
11:35 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
12:15 Uhr: Rennen Moto3 LIVE
14:00 Uhr: Rennen MotoGP LIVE
14:45 Uhr: Analyse MotoGP
15:30 Uhr: Rennen Moto2 LIVE