Mockumentary mit einem dystopischen Blick in die Zukunft: „Dok 1: Neusiedl ohne See“ mit Hanno Settele. Am 31. Mai um 20.15 Uhr in ORF 1.
Der Neusiedler See war vieles: UNESCO-Welterbe, das „Meer der Wiener/innen“, das große Herz des Burgenlandes, wichtiger Knotenpunkt des internationalen Vögel-Flugverkehrs sowie Weinbau-Eldorado und Wassersport-Mekka. Und jetzt? Jetzt ist er weg. Menschliche Entwässerungsmaßnahmen und der Klimawandel haben gewonnen – vom Steppensee ist jetzt nur noch die Steppe übrig. Ist der See erst einmal weg – und davon geht „Dok 1: Neusiedl ohne See“ aus – was bleibt da noch übrig? Und: Lässt es sich überhaupt noch leben, am Rande einer trockenen, salzigen Sandwüste? Hanno Settele begibt sich am Mittwoch, dem 31. Mai 2023, um 20.15 Uhr in ORF 1 auf die Reise in eine dystopische Zukunft.
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Hanno Settele will surfen lernen, spät aber doch. Der Neusiedler See mit seinen stürmischen Winden und freundlichen Wassertiefen kommt ihm da gerade recht. Es gibt nur ein Problem: Der See ist weg. Wo einst Fische und Seevögel ihr Zuhause hatten, findet er nur noch eine brachliegende, ausgetrocknete Steppe vor. „Kamele statt Karpfen“ lautet das neue Motto im Burgenland. „Neusiedl ohne See“ ist die erste „Dok 1“, die in der Zukunft spielt – ein Film nach wahren Begebenheiten.
Hanno Settele tourt durch das Nordburgenland, um herauszufinden, wie es den Menschen geht, die trotz allem dort geblieben sind. Ein Lokalaugenschein einer Gegend, in der nichts mehr so ist, wie es einmal war. Die Mockumentary „Neusiedl ohne See“ ist ein filmisch-satirisches Gedankenexperiment: Was passiert wirklich, wenn der See austrocknet? Was geschieht mit der regionalen Wirtschaft, dem Tourismus und vor allem mit den Menschen, wenn das Wasser weiter vor sich hin verdunstet? Was machen die Fischer, Schilfschneider und Bootsbauer ohne See? Kreativität ist gefragt: Wie könnte man die neugewonnene Landfläche nutzen?
Der Neusiedler See hat im vergangenen Jahrhundert einen Imagewandel durchlebt, von dem andere Regionen nur träumen können. Er verwandelte sich vom unerwünschten Schlammtümpel zum Tourismusmagneten. Viele Menschen machten den See zu ihrer ersten oder zumindest zweiten Heimat: Kitesurfer/innen, die den guten Wind ausnutzten. Segler/innen, die auf ihrem Boot den Sommer verbrachten. Pfahlbauten mit Seeblick wurden zu begehrten Immobilien. Ging es dem Tourismus gut, dann ging es allen gut. Jetzt sieht die Sache anders aus. Mit dem sinkenden Wasserspiegel versickert die Lebensgrundlage vieler Menschen, die sich rund um den See zum Teil über Generationen ihr Leben aufgebaut haben, im Schlamm.