„Bergwelten“-90-Minüter, Mo., 01.05., ab 20:15 Uhr bei ServusTV Österreich.
Sie gilt als Königin der Ski-Hochtouren, die Haute Route in den Walliser Alpen. Doch im April 2018 schockierte ein Skitourendrama die Alpinwelt: Sieben Menschen erfroren nur wenige hundert Meter vor der rettenden Hütte. „Bergwelten“ rekonstruiert mithilfe von Daten der Schweizer Flugrettung und Augenzeugenberichten minutiös das tödliche Unglück, das sich heuer zum 5. Mal jährt.
Die Haute Route von Chamonix im französischen Mont Blanc-Gebiet nach Zermatt in die Schweiz: Die West-Ost-Überquerung der Walliser Alpen führt durch spektakuläre Gebirgs- und Gletscher-Landschaften und ist eine Skitour der Superlative, zumeist jenseits der 3.000-Meter Marke. Eine Traumtour für gute und konditionsstarke Skitourengeher.
Doch die begehrte Ski-Überschreitung hat auch eine Schattenseite: unberechenbare Wetterstürze. Dann wird sie zu einem lebensgefährlichen Unternehmen. Ein solcher Wettersturz führte in den letzten Apriltagen 2018 zu einer der größten alpinen Tragödien der Schweiz, als sieben Menschen im höchstgelegenen Teil der Route den Erschöpfungs- und Erfrierungstod starben – gerade einmal 500 Meter von der rettenden Vignettes-Schutzhütte entfernt.
Unvorhersehbares Risiko, Unfall oder menschliches Versagen?
Das Unglück warf auch Fragen nach Fehlverhalten und Verantwortung auf. Was war dort genau geschehen und warum? Für diese Dokumentation, die in Zusammenarbeit mit dem SRF und ARTE entstanden ist, konnte “Bergwelten“ auf Daten der Schweizer Flug- und Bergrettung sowie GPS-Daten der Überlebenden zugreifen. Zum ersten Mal sprechen die drei Überlebenden, die Retter sowie andere Alpinisten, die zeitgleich auf der Haute Route unterwegs waren – darunter der amerikanische Topalpinist Steve House, Thomas Pflügl vom Österreichischen Alpenverein und Skibergsteiger aus Frankreich – über ihre Wahrnehmung des Bergdramas. Zusammen mit Dokumenten, Fotos und Reenactment-Szenen rekonstruiert die “Bergwelten“-Dokumentation die dramatischen Ereignisse am Berg minutiös und findet Antworten auf offene Fragen.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass trotz der vermeintlichen Zuverlässigkeit elektronischer Hilfsmittel und moderner Ausrüstung, Helikopter-Rettung und der Nähe zur Zivilisation, die alpine Welt immer wieder unberechenbar bleibt. Und es zeigt sich einmal mehr, wie exakte Vorbereitung und Tourenplanung sowie gute körperliche Verfassung lebensrettende Faktoren am Berg sein können.
“Haute Route – Todesfalle in den Schweizer Alpen“ ist eine Koproduktion von ServusTV mit dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) und ARTE.